[Rezension] "Was Alice wusste" von T.A. Cotterell

[Werbung/Rezensionsexemplar]

Die erfolgreiche Künstlerin Alice Sheahan führt ein Leben wie in einem Bilderbuch: Finanziell abgesichert, glücklich verheiratet mit einem ebenfalls erfolgreichen Arzt und Mutter zweier wunderbarer Kinder, kann sie sich voll und ganz ihrer großen Leidenschaft der Malerei hingeben. 




Doch wie so oft im Leben ist auch Alice Familie mehr Schein als Sein und insgeheim weiß sie, dass ihr Ehe wohl bereits am Ende ist. 

Als ihr Ehemann eines Nachts nicht nach Hause kommt und in selbiger Nacht auch noch ein Mord passiert, der in Zusammenhang mit ihrer Familie gebracht werden könnte, bricht für Alice eine Welt zusammen - zumindest innerlich. 

Niemals war es so wichtig wie jetzt, die Fassade einer glücklichen Familie aufrecht zu halten und den Schein einer gutbürgerlichen, unschuldigen Familie zu wahren. 

Dieses nackte Storygerüst klingt sehr vielversprechend, weswegen ich mich auch besonders über dieses Rezensionsexemplar freute. Der Klappentext verspricht einen spannenden Psychothriller, der "faszinierend, dramatisch und meisterhaft" ist (Zitat der Times Literary Supplement). 

Nun ja.. Nein. 

Leider verdient dieses Buch den Titel Psychothriller ganz und gar nicht. 

Zunächst einmal ist die Charakterdarstellung nur sehr schwach. Bis zum Schluss konnte ich mir zu den Protagonist*innen kein klares Bild machen, geschweigedenn mitfiebern oder irgendeine andere Form von Beziehung aufbauen. Alice wirkt sehr unsympathisch, möglicherweise aber auch, weil ich mich in keinster Weise mit ihr und ihrem bourgeoisen Leben identifizieren kann. Ihre Handlungen wirken stets unterkühlt, wenig überdacht und keineswegs nachvollziehbar. 


Ähnlich verhält es sich auch mit dem Rest der Familie. Die Dialoge und Vorgänge sind nicht sonderlich authentisch, wenn man sich vorstellt, dass der Familienvater gerade unter Mordverdacht gestellt wird. 

Im Mittelpunkt steht viel mehr Alice und ihre (eher langweilige) Geschichte mit Mutter, Bruder und Co. Die eigentliche Story kommt gar nicht richtig in Fahrt und wirkt dementsprechend leider sehr schnell sehr langweilig - Spannung kann dadurch kaum enstehen. 

Doch das muss nichts schlechtes sein: Wenn man Lust hat, einen Roman zu lesen, der etwas Familiendrama beinhaltet, wird das Buch sicherlich für gut befinden. Für alle Fans von Psychothrillern ist hier jedoch nicht viel zu holen. 

Aus diesem Grund gibt's von mir nur 
♛♛♛♛♕♕♕♕♕♕ 4/10 Krönchen

Eckdaten

Titel: "Was Alice wusste"
Verlag: Goldmann
Ausgabearten: Paperback, eBook
Seitenanzahl: 320
ISBN: 978-3-442-20557-8
Preis: 15,00€ (Paperback)
Erscheinungsdatum: 16.07.2018


Klappentext

Die erfolgreiche Malerin Alice Sheahan lebt mit ihrem Mann Ed, einem angesehenen Arzt, in Bristol. Sie ist stolz auf das nahezu perfekte Leben, das sie führen, bis ihre Welt auseinanderbricht: Ed gerät nach einer durchzechten Nacht in den Verdacht, eine junge Frau ermordet zu haben. Doch obwohl Alice ein blaues Seidenhalsband in seiner Jacketttasche entdeckt, beteuert Ed seine Unschuld. Dann taucht plötzlich Marianne auf, eine ehemalige Freundin von Alice, zu der sie keinen Kontakt mehr hatte. Sie zeigt Alice ein Foto, das Eds Version der Mordnacht als Unwahrheit entlarvt. Und Alice wird zerrissen in einem gefährlichen psychologischen Spiel, das sie schließlich einen fatalen Fehler begehen lässt …


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